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Aufgrund der großen Nachfrage und der begrenzten Anzahl von qualifizierten Ergotherapeuten ist es oft nicht möglich, kurzfristig einen Termin zum Therapiebeginn zu erhalten.
Maßnahmen der Ergotherapie (Beschäftigungs- und Arbeitstherapie) bedienen sich komplexer aktivierender und handlungsorientierter Methoden und Verfahren, unter Einsatz von adaptiertem Übungsmaterial, funktionellen, spielerischen, handwerklichen und gestalterischen Techniken sowie lebenspraktischen Übungen.
Ziel dieser Maßnahmen ist die Wiederherstellung, Entwicklung, Verbesserung, Erhaltung oder Kompensation der krankheitsbedingt gestörten motorischen, sensorischen, psychischen und kognitiven
Funktionen und Fähigkeiten, die zur Krankheits- und Alltagsbewältigung und zur Wiedereingliederung in Familie, Beruf und Gesellschaft notwendig sind. Ihre handlungsorientierten Ansätze zielen auf die
Wiedergewinnung größtmöglicher Selbständigkeit und Eigenverantwortung.
Sie umfassen neben der Anpassung und Schulung mit Hilfsmitteln und Orthesen/ Schienen auch Beratungen zur Schul-, Arbeitsplatz, Wohnraum- und Umfeldanpassung vor Ort, sowie der Angehörigen.
Eine Abgrenzung der einzelnen Heilmittel voneinander macht sich bei gleichen Indikationen/Diagnosen an den Wirkungen/Zielen fest, die es zu erreichen gilt.
Der ganzheitliche Ansatz der Ergotherapie muß herausgehoben werden, nicht Fertigkeiten soll unser Patient erlangen, sondern Fähigkeiten. Das Erreichen der Handlungsfähigkeit im Alltag und
Berufsleben steht im Vordergrund der ergotherapeutischen Zielsetzung. Bei der ergotherapeutischen Befundung müssen sicher auch Funktionsstörungen herausgefunden werden, aber im Vordergrund stehen die
gestörten Handlungskompetenzen, die Fähigkeitenstörungen.
Steht die Motorik als solche im Vordergrund, ist sicher KG indiziert. Ist das Problem des Patienten eher eine Fähigkeitsstörung in z.B. in der Selbstversorgung, die natürlich mit mangelnden
Bewegungsmöglichkeiten einhergeht, ist ET indiziert. Zur Verbesserung der Selbständigkeit z.B. bei der eigenen Nahrungsherstellung, wird die ET natürlich mit der Patientin zum Kühlschrank laufen, um
die Eier für den Kuchen zu holen. Sie steht auch mit der Patientin am Küchentisch, um zu backen. Die Tonusregulierung, die Rumpfstabilität, die Bewegungskoordination z.B. wird dabei sicher nie ihr
Therapieziel sein, sondern nur Mittel zum Zweck, um so die Basis für ihre Therapieziele zu schaffen.
Eine Therapieeinheit dauert je nach Verordnung in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten.
Je nach Ausprägung der Störung zwischen 6 Monaten und 2 Jahren.
Bei Kindern wird Ergotherapie in der Regel vom Kinder- oder Hausarzt verordnet, bei Erwachsenen der behandelnde Arzt, dies können auch z. B. Internisten oder Neurologen sein.
Dem Patienten muss von dem Arzt ein Rezept für die ergotherapeutische Behandlung ausgestellt werden. Mit diesem Rezept kann er dann eine ergotherapeutische Praxis seiner Wahl aussuchen.
Ergotherapie, die von einem Arzt verordnet wird und ambulant erbracht wird, wird in der Regel von den gesetzlichen oder privaten Krankenkassen oder von Berufsgenossenschaften bezahlt.
Andere Kostenträger sind: z.B. Rentenversicherungsträger, Sozialamt etc.
Abhängig vom Kind und der Zielsetzung wird individuell entschieden.Wichtig ist in jedem Fall,dass Eltern die Anregungen der Therapeuten auch im Alltag umsetzen.
Grundsätzlich gilt: die in der Therapie angestrebten Ziele sollten auch so weit wie möglich in das Alltagsgeschehen des Kindes miteinfließen. Je umfangreicher die Förderung, desto besser für den Therapieerfolg.
Spezielle und konkrete Übungen bzw. Fördermöglichkeiten sind vom Störungsbild jedes Kindes individuell abhängig und werden mit dem jeweiligen Therapeuten besprochen.
Ja:
Eltern müssen ihre Beobachtungen (positive und negative) immer wieder mitteilen.
Erreichte Teilerfolge müssen weiterhin gefördert werden und tragen somit zur Stabilisierung bei.
Eltern können Erfolge bzw. Veränderungen bewußt erkennen und in künftiges Verhalten und Umgang miteinfließen lassen.
Es findet ein aktiver Austausch mit dem Therapeuten statt: Besprechung der Erwartungen und Mitgestaltung der Therapieziele.
Nur eine regelmäßige Teilnahme des Kindes an der Therapie führt zum Erfolg.
Der Arzt bekommt einen Bericht, indem er über den Behandlungsverlauf informiert wird. Treten größere Probleme auf, ist auch jederzeit ein telefonischer Austausch möglich.
Kontaktaufnahme erfolgt, wenn dies bei Bedarf die Indikation des Patienten für eine umfassende Anamnese und Therapie erfordert; natürlich nur unter Beachtung des Datenschutzes.